PIERCING-LEXIKON

Äußere Schamlippen

Die Platzierung von Piercings an den äußeren Schamlippen sollte so sein, dass der Ring die äußere Schamlippe umfasst. Diese Piercings sind bei allen Frauen machbar, die Heilung ist etwas langwieriger, da dauerhafte Reizung durch Kleidung und Bewegung entsteht. Die äußeren Schamlippen werden meist paarweise gepierct.

Ampallang

Ein Intimpiercing welches horizontal durch die Eichel gestochen wird. Die Variante durch die Harnröhre ist empfehlenswert, da der Eigenurin bei der Pflege/Reinigung unterstützend wirkt und zwei kurze Stichkanäle (getrennt durch die Harnröhre) schneller ausheilen als ein langer Stichkanal. Sexuell reizvoll, aber nicht ganz ungefährlich. Dieses Piercing ist kein Einsteigerpiercing und setzt beim Kunden und Piercer viel Erfahrung voraus. Als Erstschmuck wird ein sehr langer Stab eingesetzt, da Platz für eine Errektion sein muss. Bei diesem Piercing ist mit Nachblutungen in den ersten paar Tagen zu rechnen, da dieses Piercing durch stark durchblutetes Gewebe (Schwellkörper) gestochen wird. Während der Heilzeit sollte die Vorhaut sofern vorhanden zurückgezogen bleiben, der Heilungsprozess verläuft so schneller. Hier sei auch erwähnt, dass nach Aussage vieler Frauen diesem Piercing die meiste Lust abzugewinnen ist.

Anti-Tragus

Das Anti-Tragus Piercing wird direkt gegenüber vom Tragus in die untere Knorpelfalte, die direkt über dem Ohrläppchen sitzt, gesetzt. Es verheilt durch die Position im Normalfall problemlos.

Apadravya

Der Apadravya wird vertikal (üblicherweise schräg nach vorne) durch die Eichel und Harnröhre gestochen. Im wesentlichen ist der Apadravya eine Kombination von Prinz Albert und dem Reverse Prinz Albert Piercing. Ratsam ist sich als ersten Schritt ein Prinz Albert Piercing stechen zu lassen um es dann nach vergangener Abheilzeit einfach durch den Stichkanal nach oben aus der Eichel heraus zu verlängern. Wie der Ampallang gehört auch er zu den fortgeschritteneren Intimpiercings beim Mann, die vom Träger und Piercer viel Erfahrung und Sorgfalt verlangen. Wie beim Ampallang wird auch hier ein langer Stab eingesetzt, da auch hier Platz für eine Erektion gegeben sein muss und ebenso sind Nachblutungen in der Anfangsphase nichts ungewöhnliches.

Augenbrauen-Piercing

Das Piercing der Augenbraue kann entlang der gesamten Augenbraue horizontal oder vertikal platziert werden. Dieses Piercing kann zum herauswachsen neigen. Im Normalfall verheilt es aber ohne Probleme.

Austin Bar

Das Austin Bar Piercing wurde nach dem ersten Träger benannt. Es ist ein horizontales Piercing durch die Nasenspitze. Das Austin Bar Piercing geht nicht durch das Septum oder Innenräume der Nase.

Bauchnabel-Piercing

Das Bauchnabelpiercing ist eines der am häufigsten gestochenen Piercings. Durch die Lage in der Körpermitte ist dieses Piercing vielen äußerlichen Reizen wie Reibung, Druck und Spannungen nonstop ausgesetzt, was wiederum die Wundheilung stark beeinträchtigt und verlangsamt. Dieses Piercing kann im Prinzip radial um die Nabelöffnung gestochen werden, meist wird jedoch die obere Hautfalte gepierct. Der komplikationslose Heilungsverlauf dieses Piercings ist auch stark von der Anatomie abhängig und es muss vom Piercer großen Wert auf die richtige Platzierung des Piercings gelegt werden.

Bernstein

Meistens wird natürlicher, nur bei Produkten mit Einschlüssen auch synthetischer, Bernstein verwendet. Bernstein besteht aus Baumharz, welches über tausende Jahre zu einer Substanz polymerisierte, die als Copal bekannt ist. Copal enthält viele lösliche Öle, die sich im Laufe der Jahre so weit verflüchtigen bis sich das Copal in Bernstein wandelt. Die Oberfläche des Bernsteins ist bereits oxidiert. Bernstein kann in vielen Farben angetroffen werden. Die verbreitetste Form ist wohl die des goldbraunen Harzes. Bernstein gilt als chemisch träge und wird weltweit als Körperschmuck eingesetzt.

Bodymodification

Bodymodification ist ein Sammelbegriff für sämtliche Arten der Veränderung des Aussehens. Hauptsächlich wird er in Zusammenhang mit Tattoo, Piercing, Scarification, Implanting und Splitting verwendet. Aber auch Dinge wie Zahnkorrekturen, Geschlechtsumwandlungen, Kosmetische Chirurgie, Body Building, Bräunen und selbst Schminken oder das Färben der Haare fallen darunter.

Brandings

Unter Brandings versteht man das Einbrennen von Narben mit Hilfe von stark erhitzten „Metallstempeln“ (sog. Strike Brandings) oder aber mittels des HF-Kauters. Beim Strike Branding werden mittels erhitzter Metallteile von relativ einfacher Form Motive zusammengesetzt. Durch Unterschiede in Temperatur und Anpressdruck werden die einzelnen Strikes häufig unregelmäßig. Daher ist die Methode des HF-Kauters zu empfehlen, hiermit kann präziser und flexibler gearbeitet werden. Die Narbenbildung ist regelmäßiger. Bei einem Cautery Branding wird die Haut mittels Strom bei einer Temperatur von ca. 1200°C verödet, wodurch relativ wulstige Narben entstehen. Aufgrund dessen, sind beim Branding oftmals nicht so präzise Motive wie bei Cuttings möglich.

Bridge-Piercing

Das Bridge-Piercing (auch EARL genannt) wird am oberen Ende des Nasenrückens in die Hautfalte über dem Nasenbein zwischen den Augen angebracht. Dieses Piercing ist stark anatomieabhängig und nicht bei jedem zu empfehlen. Des weiterem ist es kein Piercing für Piercinganfänger, da Komplikationen in dieser Gegend schwerwiegende Folgen für den Kunden haben können. In dieser Körperregion verlaufen Hirnnerven und wenn sich dieses Piercing entzündet, kann sich die oberflächige Entzündung relativ rasch zu einer Nervenentzündung ausbreiten, was bei Hirnnerven gravierende Folgen haben kann. Deshalb sollte der Kunde schon etwas Piercingerfahrung für dieses Piercing haben um eventuelle Probleme schon rechtzeitig zu bemerken und richtig zu reagieren. Bei der Platzierung dieses Piercings muss darauf geachtet werden, dass kein Druck auf den Ansatz des Nasenbeins ausgeübt wird, da sonst wichtige Nerven (Nervus Trigeminus) durch den Druck in Mitleidenschaft gezogen werden können.

Brustwarzen-Piercing

Das Brustwarzen-Piercing wird meist horizontal oder vertikal gestochen, kann jedoch beliebig ausgerichtet sein. Das Brustwarzenpiercing (meist bei Männern) wird auch gerne gedehnt und entgegen der oft geäußerten Befürchtung führt ein komplikationslos verheiltes Brustwarzen-Piercing bei der Frau nicht dazu, dass sie später kein Kind mehr stillen kann. Wie bei den meisten Piercings ist auch hier die richtige Platzierung sehr wichtig.

Casein

Ist ein einmaliges, marmoriertes Material. Es wird aus abgewandelten Naturstoffen hergestellt. In der Natur gewinnt man es, wenn man frische Milch ein paar Tage an der Luft stehen lässt. Es sammelt sich oben Fett, darunter Molke, in der als flockige, weiße Masse geronnenes Casein schwimmt. Casein wird pulverisiert und zwischen zwei Stahlwalzen flachgerollt. Die Verarbeitung dauert sehr lange, so dauert sie Herstellung eines 16mm Plugs ca. 4 Monate und die Aushärtung weitere 3 Monate. Das Endprodukt ist chemisch träge und ein Unikat. Casein-Produkte sind mit einer Acryloberfläche überzogen.

Cheek-Piercing

Das Cheek Piercing wird seitlich des Mundes in die Wange gestochen, oft an der Stelle wo die gepiercte Person ein Grübchen hat. Dieses Piercing verlangt viel Erfahrung vom Piercer um nicht wichtige Arterien und Nerven in der Wange zu verletzen und es muss großen Wert auf die richtige Platzierung gelegt werden. Dieses Piercing kann sehr stark und sehr lange anschwellen, deshalb muss beim Schmuck für den Ersteinsatz diese Schwellung berücksichtigt werden.

Christina-Piercing

Das Christina Piercing ist mehr oder weniger ein Oberflächenpiercing. Es ist nicht bei jeder Frau aus anatomischen Gründen durchführbar. Die Platzierung erfolgt von der Falte, die die äußeren Schamlippen am oberen Ende bilden bis zum Schamhügel. Dieses Piercing hat beim Sex keinerlei Funktion.

Cutting

Unter Cuttings versteht man das Einbringen von Narben in die Haut mittels eines Skalpells. Damit die Narben gleichmäßig und dauerhaft werden, benötigt der ausführende Artist viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl um die verschiedenen Hautspannungen und -tiefen auszugleichen. Ist dies jedoch gegeben, sind auch relativ filigrane und komplexe Designs möglich, was z.B. bei Brandings nicht der Fall ist. Um neben Linien auch großflächige Narbenbildung zu erreichen, gibt es die Technik des Skin Removals. Hierbei wird der gewünschte Bereich der Haut mit dem Skalpell „abgeschält“, was jedoch nicht so tief gehend ist wie die Linien eines Cutting. Mit diesen beiden Techniken sind erfahrene Künstler in der Lage ausgefallene Bilder zu kreieren.

Daith-Piercing

Das Daith Piercing wird durch die Knorpelbrücke direkt oberhalb des Gehörgangs gestochen. Das Piercing an sich ist nicht leicht zu stechen, sollte aber für einen erfahrenen Piercer kein Problem darstellen. Dieses Piercing gehört zu den schmerzhafteren Knorpelpiercings und die Heilungsphase ist auch etwas länger als bei anderen Knorpelpiercings

Dermal Anchoring

Beim Dermal Anchoring wird ein spezielles Schmuckstück (Microdermal/Dermal Anchor) in die Haut gesetzt. Hierfür wird ein Kleines Stück Haut ausgestanzt, durch das so entstandene Loch wird das Schmuckstück in die Haut geschoben. Die nächsten Wochen ist dann ein wenig Vorsicht geboten, damit man nirgends mit dem Schmuck hängen bleibt. So ist ein Pflaster in den ersten 4 Wochen zu empfehlen, bis die Wunde verheilt ist und sich das Schmuckstück in der Haut verankert hat. Die gesamte Abheilzeit beträgt ca. acht Wochen. Danach ist das Schmuckstück relativ stabil, man sollte jedoch auch weiterhin Acht geben, nicht hängen zu bleiben. Das Dermal Anchoring ist eine Alternative zum Transdermal Implant, jedoch ist es im Vergleich dazu nicht so stabil. Dafür hat man den Vorteil einer kürzeren Abheilzeit und eines wesentlich unkomplizierten Eingriffs. Es bleibt natürlich der gleiche Nachteil, dass sich der Schmuck nicht so einfach wieder entfernen lässt.

Dydoe

Das Dydoe Piercing wird meistens einfach aus Bequemlichkeits- und Platzgründen bei beschnittenen Männern gesetzt, aber auch unbeschnittene haben die Möglichkeit es zu tragen. Es kann allerdings bei einer eng anliegenden Vorhaut gerade beim Heilungsprozess zu Problemen und Reizungen kommen. Da im Bereich des Eichelrandes viele Nervenenden liegen ist das Dydoe das wohl schmerzhafteste männliche Intimpiercing.

Fourchette

Ein Fourchette Piercing ist ein eher seltenes Piercing bei der Frau, es wird dort platziert, wo die inneren Schamlippen am unteren Ende zusammentreffen. Es liegt also je zur Hälfte innerhalb und ausserhalb der Vagina. Dieses Piercing ist nicht bei jeder Frau durchführbar.

Frenum

Ein sehr beliebtes Intimpiercing bei Männern. Es wird durch das Vorhautbändchen gestochen. Um ein evtl. ausreißen des dünnen Bändchens zu vermeiden wird es so nah wie möglich an den Schaft platziert. Das durchstechen der dünnen Haut ist unkompliziert und heilt sehr schnell ab. Es ist als Intimpiercing für Einsteiger sehr zu empfehlen.

Genital Beading

Das Genital Beading ist wahrscheinlich die beliebteste Art von Implantaten. Hierbei werden meist kleine Kugeln, in den Größen sechs oder acht Milimeter in die Haut des Penis eingesetzt, alternativ kann man auch kleine Stäbchen in den genannten Dicken verwenden. Der Eingriff an sich ist oft schnell vollbracht und meist frei von Komplikationen, die Abheilzeit erfordert jedoch ca. 6 Wochen Enthaltsamkeit, da die Kugeln sonst verrutschen können. Der Effekt den das Genital Beading bietet ist für den Träger aber natürlich auch für den Partner oft sehr stimulierend, jedoch gibt es auch Personen die das Gefühl wiederum gar nicht mögen.

Glas

Glas hat den Vorteil das es von Natur keine Allergien hervorrufen kann. Es hat jedoch den Nachteil, dass es zerbrechlich ist. Einige Hersteller verwenden günstiges recycletes Altglas, bessere Hersteller nehmen hochwertiges Borosilikatglas. Das hat den Vorteil, dass die Farbgebung und Oberflächenbeschaffenheit einfach schöner ist und es nicht ganz so leicht zerbricht.

Guiche-Piercing

Das Guiche Piercing wird durch die Raphe, die Naht zwischen Hodensack und After gestochen. Radfahren bzw. auch sitzen können während der Heilungsphase sehr unangenehm sein und zu Komplikationen führen. Dieses Piercing wird sehr häufig gedehnt und mit Gewichten geschmückt, da durch den Zug der Gewichte eine weitere Stimulation stattfindet.

Hafada-Piercing

Das Hafada Piercing ist ein Intimpiercing des männlichen Hodensacks. Die Ausheilung ist teilweise langwierig, da das Piercing an dieser Stelle kaum zur Ruhe kommt. Dieses Piercing eignet sich gut zum Dehnen und ist durchaus auch als Anfängerpiercing zu Empfehlen.

Helix-Piercing

Das Helix-Piercing wird durch den äußeren Knorpelrand des Ohrs gestochen. Dieses Piercing ist sehr weit verbreitet und wird auch oft unterschätzt – Knorpelgewebe hat keine eigene Blutversorgung und daher eine sehr verzögerte Wundheilung und ist sehr pflegeintensiv. Als Erstschmuck sind Stäbe besser geeignet, da sie weniger Druck verursachen.

Holz

Verschiedene Holzarten werden angeboten. Meist Eben- oder eine Art von Nussholz. Sie alle zeichnen sich durch besondere Härte und eine glatte, beschichtete Oberfläche aus um für das Tragen am Körper geeignet zu sein. Holz gilt als chemisch träge. Es sorgt für eine bessere Belüftung des Stichkanals und verringert so die Geruchsbildung.

Horn

Da Hornprodukte hauptsächlich in Asien hergestellt werden, kommt hier meistens Wasserbüffelhorn zum Einsatz. Dieses Horn ist ein Abfallprodukt, kein Tier wird dafür getötet. Es wird sehr häufig für Plugs und Tunnel, auch in Kombination mit anderen Materialien wie Knochen oder Silber, verwendet. Horn gilt als chemisch träge und sorgt für eine bessere Belüftung des Stichkanals, allerdings nicht so gut wie Holz.

Implantat Grade Silicon

Silikon gibt es in verschiedenen Arten auf dem Markt. Sehr preiswertes oft aus Asien stammendes Silikon ist häufig minderwertig und kann auch giftig sein. Wichtig ist eine Entsprechung den Richtlinien der EN 30993 / ISO 10993 „Biological Assessment Of Medical Products“. Seine Biokompatibilität ist getestet. Alle Silikone sind als Körperimplantat 30 Tage getestet. Trotzdem sind sie nur für den temporären Gebrauch (z.B. bei großer Umgebungskälte oder zum Schlafen) gedacht.

Industrial-Piercing

Unter einem Industrial versteht man 2 Piercings, die getrennt voneinander gestochen werden müssen. Am geläufigsten ist wohl das „helix to helix industrial“ bei dem einfach zwei Stichkanäle mit einem langen Barbell miteinander verbunden werden. Soweit es die Anatomie des Ohres zulässt sind auch andere Kombinationen möglich, wie z.B. „vertical conch to conch industrial“ oder „tragus to conch industrial“. Beim Stechen eines Industrials ist vor allem auf die Platzierung der Piercings grossen Wert zu legen, da durch die starre Verbindung der beiden Piercings so gut wie keinerlei Spannungsausgleich im Ohr mehr stattfinden kann. Dieses Piercing ist nicht bei jedem möglich, da es stark anatomieabhängig ist.

Inner Conch

Dieses Piercing wird in die innere Ohrmuschel gestochen. Wie bei allen Knorpelpiercings gibt es auch beim piercen der Ohrmuschel die Möglichkeit des „Punchens“. Dieses Piercing heilt im Vergleich zu vielen anderen Knorpelpiercings recht gut ab, ist aber genauso pflegeintensiv.

Innere Schamlippen

Das Piercen der inneren Schamlippen ist recht schmerzlos und diese Piercings verheilen recht schnell und unkompliziert. Dieses Piercing ist (wie viele Intimpiercings bei Frauen) stark von der persönliche Anatomie abhängig und daher nicht bei jeder Frau machbar. Die inneren Schamlippen werden meistens paarweise gepierct und soweit es die anatomischen Verhältnisse zulassen kann man die inneren Schamlippen auch mehrfach piercen lassen. Diese Piercings passen sehr gut zu Klitorisvorhautpiercings (horizontal und/oder vertikal) und man kann sie auch gut mit äußeren Schamlippenpiercings kombinieren.

Klitoris Vorhaut Horizontal

Dieses Piercing wird horizontal durch die Klitorisvorhaut gestochen. Als Schmuck wird ein kleiner BCR eingesetzt, der so gewählt werden sollte, dass die Kugel direkt auf der Klitoris liegt. Anatomische Voraussetzungen für dieses Piercing ist eine ausreichend große Klitorisvorhaut. Dieses Piercing kann auch mehrfach ausgeführt und mit einem vertikalem Klitorisvorhautpiercing kombiniert werden.

Klitoris-Piercing

Wenn von einem Klitorispiercing gesprochen wird, ist meistens ein Piercing durch die Klitoris-Vorhaut gemeint. Um ein Piercing durch die Klitoris durchführen zu können, sind bestimmte anatomische Voraussetzungen notwendig, die selten anzutreffen sind. Die Klitoris muss eine bestimmte Größe besitzen und die bedeckende Klitorisvorhaut muss flexibel genug sein um die Klitoris ohne Spannungen freilegen zu können. Dieses Piercing ist sehr schmerzhaft, heilt aber schnell ab. Die Platzierung kann horizontal oder vertikal erfolgen. Es kann zu einer Desensibilisierung und Überreizung kommen, die für viele Frauen unangenehm ist.

Klitoris Vorhaut Vertikal

Dieses Piercing wird vertikal durch die Klitorisvorhaut gestochen. Der Schmuck kann bei dieser Variante durch den direkten Kontakt zur Klitoris einen intensiven Reiz ausüben. Hier sollte die Schmucklänge so gewählt werden, dass die untere Kugel auf der Klitoris aufliegt (dadurch ist sie manchmal nicht sichtbar). Dieses Piercing kann auch gut mit einem horizontalen Klitorisvorhaut-Piercing kombiniert werden.

Labret-Piercing

Das Labret Piercing wird unterhalb der Unterlippe gestochen. Dieses Piercing neigt zum Anschwellen und deshalb sollte ein ausreichend langer Stab am Beginn eingesetzt werden. Nach Abschwellung der Lippe muss ein kürzerer Stab oder ein entsprechender Ring eingesetzt werden um unnötige Reibung an den Zähnen und am Zahnfleisch zu vermeiden.

Labret Vertikal

Ein vertikales Labret Piercing fängt unterhalb der Lippe an und endet in der Mitte der Lippe (im Lippenrot). Vorteil dieses Piercings ist der Umstand, dass man keine Platte wie beim normalen Labret im Mundinnenbereich hat, die eventuell störend sein könnte.

Lippenband-Piercing

Mit dem Lippenbandpiercing ist meist das obere Lippenband gemeint (Mitte, Innenseite der Oberlippe). Das Lippenband ist sehr dünn, aber stabil. Daher ist das Piercing schnell verheilt und lässt sich problemlos tragen. Allerdings kann unter Umständen eine Reizung (Beschädigung) der Zähne und/oder des Zahnfleisches auftreten. Um diese Reizung zu minimieren, gibt es speziell an einer Seite abgeflachte Plättchen. Das Lippenbandpiercing ist nicht bei allen Leuten machbar, da bei vielen das Lippenband eingerissen, zurückgeschnitten wurde oder aus anderen Gründen zu kurz ist.

Lobe-Piercing

Das Lobe-Piercing – oder auch „Ohrloch“ im Volksmund genannt – ist das wohl am meisten verbreitete Piercing. Vom Schiessen mit Ohrlochpistolen ist dringend abzuraten – man soll sich dieses Piercing wie jedes andere auch, nur von einem Piercer stechen lassen. Die Abheilung ist sehr unkompliziert und schnell. Nachdem es verheilt ist, eignet es sich gut zum Aufdehnen wobei das Dehnen sehr langsam und vorsichtig erfolgen soll. Unsere Empfehlung für erfolgreiches, schmerzfreies und gesundes dehnen liegt bei 1mm pro Monat.

Lowbret-Piercing

Damit ist ein sehr tief sitzenden, meist seitliches, Labret-Piercing gemeint.

Lowbret Vertikal

Bei diesem Piercing werden Barbells von der Lippentasche senkrecht nach unten ans seitliche Kinn gestochen. Dieses Piercing wird meistens paarweise ausgeführt.

Madonna-Piercing

Das Madonna- (oder auch Chrome oder Crawford) Piercing ist vom Prinzip her ein Labret Piercing an der Stelle an der einige Stars (z.B. Madonna) einen Muttermal haben. Die Platzierung erfolgt links oder rechts an der Oberlippe. Es schwillt etwas mehr und länger an als ein normales Labret Piercing.

Medusa-Piercing

Das Medusa Piercing wird in der Mitte oberhalb des Mundes gestochen und ist damit eine weitere Variation des Labret Piercings. Es ist schmerzhafter als ein Labret oder Madonna Piercing, da an dieser Stelle noch Nerven vom Septum auslaufen. Auch hier sollte nach der Abschwellung ein kürzerer Stab eingesetzt werden.

Nefertiti-Piercing

Das Nefertiti-Piercing ist eine Kombination aus dem Klitoris Vorhaut Vertikal und dem Christina-Piercing. Durch den langen Stichkanal ist mit einer verlängerten Heilzeit zu rechnen.

Niobium

Niobium ist absolut körperverträglich und hypoallergen. Es ist schwerer als Titan und auch als Stahl. Kann ebenfalls anodisiert werden, wobei schwarzes Niobium farbbeständig ist. Niobium wird kaum noch zur Schmuckherstellung verwendet. Die Vorteile von Titan (Elastizität, geringes Eigengewicht) haben es nahezu vom Markt verdrängt.

Nostril-Piercing

Das Nasenflügelpiercing ist das am weitesten verbreitete „Nasenpiercing“. Auf keinen Fall sollte dieses Piercing mit einer Ohrlochpistole geschossen werden! Die Platzierung erfolgt entlang der Nasenflügelfalte.

Oberflächenpiercings

Bei Oberflächenpiercings handelt es sich um Piercings, die an Stellen gestochen werden, die nicht in die Kategorie der Standardpiercings gehören. Klassische Stellen für Oberflächenpiercings sind:  Drosselgrube (Madison), Nacken (Nape), Brustbein (Sternum oder Cleavage), Handgelenk (Wrist), sowie klassische Intimpiercings wie Pubic und Christina. Oberflächenpiercings sind meist schwierig und unvorhersehbar in ihrer Abheilung, (sowohl in Verlauf und Dauer) was trotzdem nicht heißt das man prinzipiell davon abzuraten wäre da es durchaus mit Geduld und Sorgfalt gute Ergebnisse gibt.

Orbital

Unter einem Orbital versteht man 2 Piercings, die durch einen Ring verbunden sind. Häufig werden Lobe Orbitals oder Helix Orbitals gestochen, man kann aber auch z.B. Conch Orbitals tragen.

Palladium

Edelmetall, dass gut für die Herstellung von Piercingschmuck geeignet ist. Es ist wesentlich leichter als Platin, nämlich nur halb so schwer, hat eine schöne helle Farbe und ist zudem noch preisgünstiger. Verarbeitet wird in der Regel eine Legierung aus 950 Teilen Palladium und 50 Teilen Kupfer, so genanntes Edelpalladium. Produkte aus Palladium sind leider nur relativ selten im Handel zu finden.

Platin

Wird nicht in reiner Form für Schmuck verarbeitet. Zwei Legierungen kommen für die Schmuckverarbeitung in Frage: Juwelierplatin, bestehend aus 960 TeilenPlatin und 40 Teilen Kupfer oder Fasserplatin, bestehend aus 960 Teilen Platin und 40 Teilen Palladium. Letzteres ist etwas weicher und heller in der Farbe. Verarbeitet wird meistens Juwelierplatin, es ist besonders hart und somit gut geeignet. Da Platin sehr teuer ist, werden Schmuckstücke meist nur auf speziellen Wunsch gefertigt.

PMMA (Polymethylmethacrylate)

Thermoplastischer Kunststoff mit einer mikroskopisch porösen Oberfläche. Eine regelmäßige Reinigung ist erforderlich. Ist nur nach vollständiger Epithelisierung geeignet. Allergische Reaktionen sind nicht bekannt.

Prinz Albert

Das Prinz Albert Piercing ist eines der unkompliziertesten männlichen Genitalpiercings. Es heilt schnell und ist relativ einfach in der Pflege. Das Prinz Albert Piercing läuft entlang der Harnröhre und tritt an der Unterseite beim Frenum (Vorhautbändchen) wieder aus. Es muss mit Nachblutungen gerechnet werden, die aber schnell wieder verschwunden sind. Dieses Piercing dehnt sich sehr schnell und leicht, so dass man ohne größere Probleme und Umstände auch auf dickere Piercingringe zugreifen kann.

Princess Albertina

Dieses Piercing verläuft durch die weibliche Harnröhre und wird von vielen Frauen als sehr unangenehm empfunden. Es kann zu verstärkten Harnwegsinfekten führen, da die weibliche Harnröhre ziemlich kurz ist. Es ist nicht als Anfängerpiercing geeignet da es sehr kompliziert im Handling ist.

PTFE / PMFK

PTFE (Polytetrafluorethylen)/PMFK sind hitzebeständige und damit autoklavierbare Kunststoffe, auch bekannt unter dem Markennamen Teflon® (PTFE). An seiner antiadhäsiven Oberfläche haften keine Wundsekrete. Es ist ein sehr schlechter Wärmeleiter, somit heizt es sich unter Sonneneinstrahlung kaum auf. Es ist weich und flexibel, reibt dadurch weniger an den Wundrändern und schont Zähne und Zahnfleisch. Das Material lässt sich beliebig mit der Schere kürzen und durch aufdrehen einer Metallkugel eine Gewinde einschneiden. Studien haben ergeben, dass PTFE für ein längeres Verweilen im Körper nicht geeignet ist, da die Oberfläche im Laufe der Zeit porös wird. Der Hersteller distanziert auch von dem Gebrauch für Piercingschmuck. Besser ist PMFK. Es zeichnet sich durch die gleichen Eigenschaften aus, ist jedoch form- und oberflächenstabil. Außerdem ist es in verschiedenen Farben erhältlich.

Pubic-Piercing

Das Pubic Piercing wird am Penisansatz gestochen und ist mehr oder weniger ein Oberflächenpiercing, was auch seine schwierige Abheilung erklärt. Dieses Piercing neigt zum Auswachsen und verheilt sehr langsam und schlecht.

Pulling

Beim Pulling werden 2,5-3,2 mm dicke Haken in den Rücken, die Brust oder die Arme gesetzt, um dann die Haut durch ziehen zu dehnen. Es ist eine Vorstufe zu einer Suspension und eine gute Vorbereitung dafür. Jedoch ist das Empfinden dabei nicht so intensiv wie bei einer Suspension. In den meisten Fällen ziehen zwei Personen, beide mit Haken versehen, „gegeneinander“. Der Vorteil eines Pullings ist, dass man die Zugkraft selbst bestimmen kann. Nach dem Pulling sollten die Hacken zügig entfernt werden und die in die Haut gelangte Luft vorsichtig hinaus massiert werden. Oft hat man in den nächsten Tagen ein „Muskelkatergefühl“ in dem Bereich.

PVD-Titan oder -Stahl

PVD (physical vapor deposition) ist eine Beschichtungstechnologie, bei der die Eigenschaften des Trägermaterials unverändert bleiben. Beim Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung wird ein Ausgangsmaterial in die Gasphase (Plasma) überführt und auf ein Schmuckstück im Vakuum abgeschieden. Es bildet eine hauchdünne (5 micron), sehr haltbare Beschichtung. Die Art der Beschichtung ist, je nach Hersteller, unterschiedlich. Es gibt eine Beschichtung mit 24 Karat Gold oder Zirconium-Nitrid um eine goldene Farbe zu erzielen. Die schwarze Beschichtung wird mit Carbon erzielt. Ist das Trägermaterial Titan gibt es keine Unverträglichkeiten. Bei Stahl verhält es sich da anders. Die Beschichtung kann die Nickelabgabe nicht verhindern. Für den Ersteinsatz ist kein beschichtetes Material geeignet.

Rook-Piercing

Das Rook-Piercing ist praktisch das Gegenteil vom Helix-Piercing. Es wird in der oberen Knorpel-Falte gestochen. Obwohl es harmlos aussieht und ja „am Ohr“ ist ,ist das wahrscheinlich eines der schmerzhaftesten Piercings, da es durch sehr dichte Knorpelstruktur gestochen wird. Die Heilungszeit dieses Piercing ist etwas länger als bei anderen Knorpelpiercings und verlangt viel Sorgfalt.

Scarification = Narbendesign

Das Narbendesign ist eine der ältesten und ursprünglichsten Körperschmuckformen, da es die einzige Art ist seinen Körper ohne fremde Hilfsmittel (Farben, Schmuck etc.) zu verschönern. Da in unseren Breitenkreisen Narben oftmals negativ behaftet sind, konnte sich diese Art der Bodymodifikation erst in den letzten Jahren langsam bei uns durchsetzten, und wird zunehmend beliebter. Die richtige Nachbehandlung ist sowohl bei Cuttings als auch bei Brandings ausschlaggebend, da sich erst durch die eine richtige Wundheilverzögerung schöne ausgeprägte Narben bilden. Um dies zu erreichen, sollte man sobald sich Krusten bilden, diese mit einer Pinzette oder einer Zahnbürste entfernen. Ein vorheriges Einweichen ist oft hilfreich. Die Krustenbildung erfolgt in den ersten drei bis sechs Wochen. Auch eine Reizung der Wunde ist zu empfehlen, da so das Gewebe angeregt wird mehr Keloide (Narbengewebe) zu produzieren. Je länger und ausgiebiger man die Wundheilung im nach hinein verzögert, desto besser ist das Ergebnis.

Septum-Piercing

Das Septum-Piercing wird durch das Schleimhautgewebe zwischen den Knorpeln am unteren Ende der Nasenscheidewand gestochen. Dieses Piercing ist schwierig zu platzieren. Die Nase ist nach dem Stechen sehr empfindlich. Aber es verheilt in der Regel problemlos und ist gut als Einsteigerpiercing geeignet.

Silber

Auch Silber wird nur als Legierung für Schmuck verarbeitet. Zu den 925 Teilen Silber kommen 75 Teile Kupfer. Trotzdem gilt es als sehr weich und Gewinde neigen zu Verschleiß. Silber hat die Tendenz anzulaufen und kann unter Umständen sogar völlig schwarz werden. Dies lässt sich mittels Tauchbad und Poliertuch wieder beheben. Hochwertigere Produkte sind deshalb rhodiniert, d.h. sie sind mit einer Rhodiumschicht überzogen, die das Anlaufen verhindert. Rhodium ist, genau wie Palladium, ein Metall aus der Platingruppe. 925er Silber, auch Sterlingsilber genannt, gilt als Nickelfrei. Es gibt jedoch, wenn auch selten, Silberallergiker.

SkinDiver®

SkinDiver sind eine Weiterentwicklung der Microdermals. Sie sind wesentlich kleiner und haben (bisher) keine austauschbaren Aufsätze. Man kann mit ihnen komplexe Designs auch mit hohen Stückzahlen realisieren.

Snake-Bites

Das ist die Bezeichnung für paarweise gestochene Unterlippenpiercings.

Snug-Piercing

Dieses Piercing verläuft gegenüber vom Tragus, in der Knorpelfalte neben dem Ohrrand. Die Heilungszeit dieses Piercing ist länger als bei anderen Knorpelpiercings und verlangt viel Sorgfalt.

Splitting

Unter Splittings versteht man das Spalten von z.B. der Zunge oder der Eichel mittels eines Skalpells, einer Schere oder eines HF-Kauters. Diese Art der Körpermodifikation ist eine sehr extreme Art und auch nur sehr schwierig rückgängig zu machen. Das bekannteste Splitting ist die Zungenspaltung. Hierbei werden die zwei Muskelstränge der Zunge getrennt, was eine wesentlich größere Flexibilität der Zunge zu Folge hat. Fast immer kann der Träger direkt nach dem Schnitt beide Zungenhälften unabhängig voneinander bewegen. Mit ein wenig Übung kann dies verfeinert werden. Eine Gefahr für Geschmacks- und andere Nerven besteht, das fachmännische Durchführen vorausgesetzt, nicht. Oft sind anfänglich Sprachschwierigkeiten wie Lispeln oder Nuscheln festzustellen, diese sind jedoch nur von kurzer Dauer und vergehen sobald sich der Träger an die gespaltene Zunge gewöhnt hat. Die Abheilzeit beträgt ca. 6-8 Wochen und ist von den Bedingungen her einem Zungenpiercing sehr ähnlich. Die Zunge schwillt nach dem Schneiden jedoch nicht so stark an wie bei einem Zungenpiercing, da kein Fremdkörper vorhanden ist.

Stahl

Stahl wird durch eine nicht sichtbare, an der Oberfläche haftenden und mit Chrom angereicherten Schicht rostfrei. Basierend auf seiner Zusammensetzung wird Stahl in vier Kategorien unterteilt. Stahl der 200er Serie enthält Chrom, Nickel und Mangan. Stahl der 300er Serie enthält Chrom und Nickel. Stahl der 400er Serie enthält nur Chrom und der Stahl der 500er Serie nur noch einen ganz geringen Anteil an Chrom. Die meisten korrosionsresistenten Arten gehören zur 300er Serie und werden folglich am häufigsten für medizinische Produkte und im Piercingbereich verwendet. Allerdings ist nicht jeder Stahl der 300er Serie geeignet. Im Schmuckbereich werden der Komposition D Implantatstahl, der 316 L Chirurgenstahl und der 316 LVM Chirurgenstahl verwendet. Die Normen ASTM 138-F und ISO 5832-1 werden erfüllt. Obwohl alle Nickel enthalten, geben sie diesen nur sehr gering als Nickelsalze an den Körper ab. Dennoch sind sie für Nickel- oder Chromsensitive Personen nicht geeignet.

Suspension allgemein

Unter Suspension versteht man das Aufhängen eines Menschen an Haken, die durch die Haut gestochen werden. Früher und heute wurde diese intensive Erfahrung bei verschiedenen Völkern und Kulturen praktiziert. Heute finden Suspensions auch immer mehr Anhänger in der westlichen Welt. Mittlerweile gibt es verschiedene „Suspension-Gruppen“ die sich zusammengetan haben, um Suspensions anzubieten und bekannt zu machen. Die Gründe sich aufhängen zu lassen sind so unterschiedlich wie die Menschen die dies tun. Für die einen ist es die Suche nach dem Adrenalinkick, für den nächsten eine Herausforderung oder Spaß und für einige ist es eine körperliche Erfahrung der besonderen Art, weil man sich oft in einer anderen Bewußtseinsebene befindet. Viele berichten, dass das Einbringen der Haken, der unangenehmste Teil einer Suspension ist, dass die Haken je nach Körpergewicht vier bzw. fünf Millimeter dick sein sollten. Insgesamt ist eine Suspension zwar eine besondere Erfahrung aber auch eine große Belastung für den Körper. So sind je nach Art der Suspension oft Rückenschmerzen und starker Muskelkater die Folge. Auch mental sollte der Aufzuhängende in einer stabilen und gesunden Verfassung sein. Es ist möglich verschieden Arten von Suspensions zu kombinieren.

Suspension, Chest

Bei einer Chest Suspension werden die Haken durch den oberen Brustbereich gestochen. Diese Variante ist jedoch für den Körper oft belastend, da die Haut in dem Bereich nicht so dick ist. Einige berichten auch von leichter Atemnot nach einer längeren Hängezeit.

Suspension, Coma

Bei dieser Suspension werden die Haken an der Vorderseite des Körpers gesetzt. Dadurch hängt man horizontal mit dem Gesicht nach oben.

Suspension, Knee

Hierbei werden die Haken seitlich der Knie gestochen. Dadurch dass man mit dem Kopf nach unten hängt sind hierbei keine langen Hängezeiten möglich bzw. nicht zu empfehlen.

Suspension, Suicide

Diese Art der Suspension ist eine der beliebtesten. Hierbei werden die Haken im Bereich der Schulterblätter auf den Rücken gestochen, wobei meistens 4 – 6 Stück benutzt werden. In dieser Position hat man noch relativ viel Bewegungsfreiheit und die Anzahl der Haken ist eher gering, so dass diese Art der Suspension gern von unerfahrenen Personen gewählt wird.

Suspension, Superman

Bei der Superman Suspension werden die Haken auf der kompletten Rückseite des Körpers befestigt, wodurch man horizontal mit dem Bauch und dem Gesicht nach unten hängt.

Subdermal Implants

Unter Subdermal Implants versteht man das Einsetzten von Gegenständen verschiedener Form, vorzugsweise aus Silikon, unter die Haut. Hierbei wird ein Schnitt mit dem Skalpell gemacht und eine Tasche in Größe des Implants in der Haut gebildet. Dort wird das Objekt eingesetzt und der Schnitt wird vernäht. Das Implant sollte evtl. von außen mit Pflasterstreifen fixiert werden, damit es nicht verrutschen kann. Ab ca. der sechsten Woche hat sich eine erste Kapsel um das Implant gebildet. Der Gegenstand ist im Körper verankert. Der Vorgang dauert bis zu einem halben Jahr, wobei das Implantat sich erst während dieser Zeit immer mehr setzt, und besser erkennbar wird. Diese Art des Körperschmucks ist eine etwas fortgeschrittenere Art der Bodymodifikation und wird gern genutzt um z.B. Teile eines Tattoos hervorzuheben oder Körperformen zu verändern. Die häufigsten Arten von Implants sind, neben dem Genital Beading, das Einsetzten von Halbkugeln unter die Haut der Unterarms oder im Bereich der Stirn, was die Konturen der Stirn und somit des Gesichtes extrem verändern kann. Es gibt jedoch fast unendliche Möglichkeiten Implants zu platzieren und auch die Formen sind mittlerweile vielfältig.

Titan

Titan ist ein sehr leichtes und elastisches Material, widersteht auch den aggressivsten Umwelteinflüssen und zeichnet sich durch sehr hohe Körperverträglichkeit aus. Durch Anodisieren können verschiedene, jedoch langfristig unbeständige Farben erzielt werden. Idealerweise sollte man implantatfähiges Titan Grad 23 nehmen (grade 23 surgical titanium). Dies ist zum dauerhaften Verbleib im Körper geeignet und wird auch für medizinische Implantate wie Hüftgelenke, Schrittmacher oder Herzklappen verwendet. Die genaue Bezeichnung ist Ti6AL 4V Eli. Das „Eli“ steht für „Extra low interstitial“ und bezeichnet eine spezielle Veredlung in der Fertigung, die für extrem wenig Verunreinigung steht. Seine Biokompabilität ist vielfach dokumentiert und international medizinisch anerkannt. Titan Ti6Al 4V Eli hat den Präfix „F“ in der ASTM (F-136). Dies bedeutet, dass es den höchsten Status bei medizinischen Materialien hält. Momentan existiert keine höhere Qualifikation. In Deutschland erfüllt Ti6Al 4V Eli die Anforderungen der Norm ISO 5832-3.

Tragus-Piercing

Das Tragus-Piercing wird durch den Knorpel gestochen der direkt vor dem Gehörgang sitzt. Dieses Piercing ist weit verbreitet. Es neigt in manchen Fällen zu Bildung von Granulationsgewebe aber ist trotzdem in der Regel als unkompliziert zu bezeichnen. Es sollte wie alle Knorpelpiercings nicht geschossen werden, da ansonsten der Knorpel gespalten werden könnte.

Transdermal Implant

Ein Transdermal Implant ist am einfachsten zu erklären als Piercing ohne Ausgang. Das heißt, dass ein Schmuckstück mit einer Platte in die Haut eingesetzt wird, wobei die Platte sich in der Haut verkapselt und dort dauerhaft verbleibt. Die beliebteste Variante des Transdermal Implants ist die Platzierung im Kopf- oder Stirn-Bereich. Die Abheilzeit eines solches Implants kann sehr langwierig sein, wobei auch Komplikationen und Entzündungen auftreten können, da man oft Gefahr läuft damit hängen zu bleiben, was die Wundheilung sehr verzögert. Es ist jedoch möglich diese Implantate an fast jeder beliebigen Körperstelle zu setzen.

Triangle-Piercing

Ein Triangle Piercing sieht zwar ähnlich aus wie ein horizontales Klitorisvorhautpiercing aber es hat eine andere Platzierung. Während das horizontale Klitorisvorhautpiercing oberhalb der Klitoris verläuft, befindet sich der Stichkanal eines Triangle Piercings unterhalb der Klitoris. Dieses Piercing ist kein Anfängerpiercing und verlangt vom Piercer viel Erfahrung.

Umgekehrter (Reverse) Prinz Albert

Der umgekehrte Prinz Albert wird von der Harnröhre vertikal durch die Mitte der Oberseite der Eichel gestochen. Er benötigt mehr Zeit zum Abheilen als ein normaler Prinz Albert und ist kein Anfängerpiercing. Aus einem Prinz Albert und einem umgekehrten Prinz Albert kann man durch Verbinden mit einem Stab ein Apadravya Piercing machen.

Vorhaut-Piercing

Das Piercen der männlichen Vorhaut ist recht unkompliziert und heilt auch ziemlich schnell und unkompliziert ab. Es eignet sich gut zum Dehnen und wird meistens paarweise gestochen. Es ist ein gutes Anfängerpiercing.

Zungen-Piercing

Das Zungenpiercing wird in der Regel in der Mitte der Zunge gestochen. Für den Ersteinsatz muss ein sehr langer Barbell gewählt werden, da die Zunge nach dem Stechen anschwillt. Das Zungenbändchen auf der Unterseite der Zunge darf nicht durchstochen werden und die untere Kugel des Stabes darf nicht auf das Zungenbändchen drücken und eine Reizung herbeiführen. Nach Abschwellen der Zunge (ca. 10 Tagen) muss ein kürzerer Stab eingesetzt werden, mit diesem fällt dann die Handhabung des Piercings um einiges leichter und die Gefahr die Zähne zu schädigen wird auch vermindert. Sollte die Zunge lang genug sein, kann man auch mehrere Zungenpiercings tragen.


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